Lustlosigkeit – warum?
Lustlosigkeit ist ein weitverbreitetes Phänomen in Beziehungen. Die Gründe hierfür können sehr vielfältig sein. Sie können körperlicher oder auch psychosozialer Natur sein.
Was ist Lustlosigkeit?
Die Lösungsansätze sind vielfältig und werden in der Therapie gegen Lustlosigkeit individuell eingesetzt. Zum einen bietet die Sexualtherapie den übungszentrierten Ansatz, bei welchem Sie zuhause Übungen durchführen werden (alleine oder mit Partner/Partnerin) und zum anderen werden biografische, kulturelle und soziale Faktoren berücksichtigt als auch die Dynamik in ihrer Partnerschaft.
Der große Käfig der häuslichen Haft
tötet in einem die Lust, die Kraft des Begehrens verbiegt und verkrümmt sich, knickt ein.
Definition Lustlosigkeit
Die Lustlosigkeit beim Mann oder auch bei der Frau gehört zum Spektrum der Störungen der sexuellen Funktion. Bei fehlender oder unzureichender Lust kann es sich entweder um eine Lustlosigkeit hinsichtlich des sexuellen Verlangens (Appetenzstörung) handeln, einer Störung der sexuellen Erregung oder einer Orgasmusstörung.
Vermindertes sexuelles Interesse schließt neben dem verminderten Verlangen nach sexueller Aktivität auch das Fehlen von sexuellen Gedanken oder Fantasien mit ein.
Wenn Sie öfter einmal keine Lust auf Sex haben, weil es möglicherweise irgendwelche Belastungen im Leben gibt, kann nicht gleich von einer Störung gesprochen werden. Wird es aber zum Dauerproblem, wäre es zu empfehlen, eine Therapie oder einen Arzt aufsuchen, um das Thema Lustlosigkeit genauer zu betrachten. Lustlosigkeit kann sich a la lounge in Beziehungsproblemen manifestieren. Wenn beide Partner kein Problem damit haben, wenn bei einem Partner Lustlosigkeit vorliegt, spricht man ebenfalls von keiner Störung.
Lustlosigkeit bei Männern
Lustlosigkeit stellt ein zunehmendes Problem dar, vorallem bei Männern, wobei diese eher die Erektionsstörung als Vorstellungsgrund in der Praxis für Sexualtherapie oder beim Urologen nennen.
Das Warum der Lustlosigkeit ist meist damit zu beantworten, dass es sich hier häufig um larviert auftretende subdepressive Erschöpfungszustände (mit oder ohne Substanzmissbrauch)-, Disharmonien in der Paarbeziehung‑, sexuelle Präferenzstörungen (normabweichende Sexualität, z.B. ein Fetisch) oder organische Ursachen (Testosterondefizit, Hyperprolaktinämie, Medikamenteneinwirkung o.Ä.) handelt.
Lustlosigkeit bei Frauen
Die Lustlosigkeit bei manchen Frauen kann beispielsweise aufgrund einer vorherrschenden Anorgasmie und dem damit verbundenen Leidensdruck erklärt werden. Der Geschlechtsverkehr ist trotz Lustlosigkeit bei der Frau möglich. Jedoch werden die Paardynamik und Beziehungsqualität stark beeinflusst, wodurch massiver Frust auf beiden Seiten entsteht.
Die Lustlosigkeit zeigt unter den Frauen eine erhöhte Prävalenz. Hinsichtlich der Lustlosigkeit bei Frauen gilt es zu prüfen, worauf denn „eigentlich“ keine Lust besteht und inwiefern die hochsexualisierte pornografische Spaß- Gesellschaft schlechte Voraussetzungen für das Lustempfinden der Frau bringt.
Was geschieht in einer Therapie gegen Lustlosigkeit beim Mann/bei der Frau?
In der Therapie gegen die Lustlosigkeit beim Mann oder bei der Frau wende ich unter anderem ein Behandlungskonzept an, das von Masters und Johnson 1970 entwickelt wurde. Mit Streichelübungen, die mit dem Partner/der Partnerin zuhause durchgeführt werden, den sogenannten Sensate-Focus-Übungen, sollen neue sexuelle und körperbezogene Erfahrungen gemacht werden.
Während der Zeit der Behandlung wird ein Koitusverbot für eine festgelegte Zeit vereinbart. Dadurch kommt es zu einer Angst- und Stressreduktion. Die Sensate-Focus-Übung ist eine mehrstufige Übung und kommt nicht nur bei Lustlosigkeit (bei Mann und Frau) – sondern auch bei allen sexuellen Funktionsstörungen zur Anwendung.
Ein weiteres Kernstück der Therapie gegen Lustlosigkeit bildet ein Konzept in welchem die Sexualität als Kommunikationsform der Grundbedürfnisse nach Nähe, Geborgenheit und Anerkennung gesehen wird und zudem als Ausdruck der partnerschaftlichen Bindungssituation. Im Fokus steht nicht das sexuelle Symptom, sondern die Frage nach den unbefriedigten Grundbedürfnissen in der Partnerschaft.
Häufige Faktoren für Lustlosigkeit
Hier lesen Sie mögliche Faktoren, die zur Lustlosigkeit führen können:
- Erkrankungen: chronische Erkrankungen und chronische Schmerzen, Diabetes, Herzerkrankungen
- Hormonelles Ungleichgewicht: Schilddrüsenunterfunktion, Androgenmangel, Hyperprolaktinämie
- Psychische Erkrankungen: Depression, Angststörung, Belastung
- Medikamente: Antidepressiva, Hormone, Chemotherapie
- Psychosoziale Ursachen: Trauma, Gewalt, schlechte Beziehungserfahrungen, dysfunktionale Beziehungsdynamiken, Sexualstörung oder Krankheit beim Partner, immer wiederkehrende Konflikte mit dem Partner, Routine, Armut, schlechte Arbeitsbedingungen, Religion, Mythen, alle Arten von Belastungen sowie Mehrfachbelastungen (Kinder, Job, Pflege eine Angehörigen…)
Konflikte in der Partnerschaft können die Sexualität massiv beeinträchtigen und zur Lustlosigkeit führen. Das Begehren des Partners erlischt, sobald ein unausgesprochener Konflikt zwischen dem Paar steht (dies ist sehr oft bei Frauen der Fall). Thematisieren Sie Konflikte oder suchen Sie eine Therapie auf, sollte es Ihnen selbst nicht gelingen.
Sexualität ist ein hochkomplexes Unterfangen und manchmal schwer zu durschauen! Manchmal können Beziehungen sehr harmonisch sein- aber die Lust auf Sex fehlt! Man lebt oft wie Brüderchen und Schwesterchen, wie bester Freund und beste Freundin und nimmt seine Partnerin/seinen Partner nicht als sexuelles Wesen wahr. Warum eigentlich? Haben Sie das schon einmal hinterfragt?
Lustlosigkeit durch Stress
Zudem bildet Stress einen wesentlichen Faktor in unserer mitteleuropäischen Gesellschaft, der mitunter einer der häufigsten Gründe für die Lustlosigkeit bei Mann und Frau darstellt. Unter diesen Umständen Sex zu haben schaffen nur frisch Verliebte! Der Körper reagiert auf Dauerstress mit Lustlosigkeit, das ist ganz normal, er merkt, dass die Energiereserven zu Ende sind. Versuchen Sie sich Freiräume zu schaffen oder suchen Sie eine Therapie auf, wenn Sie es selbst nicht schaffen.
Leider suggerieren die Medien wie Sex sein soll. Vergessen Sie das und leben sie Ihre eigene Sexualität, so wie Sie das wollen!
Lustlosigkeit durch starken Leistungsdruck
Bei hohem Leidensdruck durch Ihre Lustlosigkeit besuchen Sie einen Sexualtherapeuten/Sexualtherapeutin. Suchen Sie jemand, der mit dieser Problematik vertraut ist und wo Sie sich wohlfühlen. Sehr oft kann Ihnen in der Therapie der Druck der Schuld genommen werden.
Sie können die Therapie alleine oder mit ihrem Partner/ Ihrer Partnerin besuchen. Wenn Sie allein kommen, wir der Therapeut/die Therapeutin es möglicherweise sinnvoll finden, den Partner/die Partnerin in die Therapie miteinzubeziehen.
Warum Lustlosigkeit besteht, sollte zudem von medizinischer Seite vom jeweiligen Facharzt abgeklärt werden. Manchmal können Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme zur Lustlosigkeit führen.
Entwicklung der Lustlosigkeit
Sexuelle Unlust ist über Jahre hinweg entstanden. Erwarten Sie in der Therapie gegen Lustlosigkeit keine allzu schnellen Resultate. Nehmen Sie sich Zeit. Die Störung kann nicht binnen Stunden behoben werden.
Lustlosigkeit-was tun? Am besten holen Sie sich Hilfe in einer meiner beiden Praxen: in meiner Praxis in Wien, sowie in Kapelln und St. Pölten findet Sexualtherapie zum Problem der Lustlosigkeit statt.
Gerne können Sie mir über das Kontaktformular eine Terminanfrage senden, wenn Sie unter Lustlosigkeit leiden. Ich freue mich auf Sie!
Alle Menschen sind in Gefangenschaft,
im Banne langer Verfangenschaft,
und die besten zeugen nicht, sehen´s nicht ein.