Sexsucht Therapie für Männer und Frauen

Die Sexsucht (Hypersexualität) zählt zu den Verhaltenssüchten, wie beispielsweise die Spiel- oder Kaufsucht. Bei der Sexsucht gerät das sexuelle Verhalten außer Kontrolle. Betroffene fühlen sich vom sexuellen Drang getrieben. Es geht um die Suche nach dem „Kick“.

Sexsucht beschreibt einen Zwang, wobei Betroffene oftmals Probleme mit der Impulskontrolle haben oder Sex eine Ersatzhandlung für Probleme darstellt. Ganz typisch für die Sexsucht ist die Reizsteigerung.

Nicht selten führt dieser Umstand die Männer in die Straffälligkeit. Das bedeutet, dass man an verbotene Videos geraten kann, beispielsweise an Kinderpornographie (§207a Abs 4 StGB). Hier sei nur ein Beispiel von Sexualdelikten genannt, aber die Liste ist noch viel länger.

„Die Unersättlichkeit, die hypersexuelle Personen kennzeichnet, sowie das intensive Lustempfinden, die durch die „Droge“ Sexherbeigeführt werden, haben markante Ähnlichkeit mit dem Hoch, das in der Abhängigkeit von bestimmten süchtig machenden Substanzen entsteht.“

Helen Singer Kaplan

Sexuelle Süchtigkeit kann sich auf verschiedene Arten zeigen:

Die Sucht kann real ausgelebt werden, z.B. durch Selbstbefriedigung, durch häufigen Sex mit wechselnden Partnern, in einem Bordell oder ähnlichen Etablissements. Die Sucht wird virtuell ausgelebt: Exzessives Masturbieren zu pornografischem Material (Videos, Bilder, Webcams).

Ebenso durch Livechats, Mailverkehr oder Telefon. Meist wird die virtuelle Sexpartnerin in den sozialen Medien oder auf Partnerplattformen gesucht, wobei oft eine Vielzahl an Frauen angeschrieben bzw. kontaktiert wird.

Findom (Finanzielle Dominanz)

Nicht selten tritt die Sexsucht in Zusammenhang mit Macht und Geld auf. Es bedeutet den „Cash-Slaves“ einen besonderen sexuelle Reiz, einer Person Geld zu überweisen und ihr sogar die Kontrolle über das Konto zu geben. Es können auch „Geschenke“ in Form von Gutscheinen versendet werden. Nicht selten hat die „Sexarbeiterin“ bereits ihre Wunschliste parat. In den schlimmsten Fällen werden Männer durch diese Art von Sucht in den finanziellen Ruin getrieben.

Romanzensucht

Betroffene wechseln sehr häufig Ihre Partnerinnen. Scheint die „Verliebtheit“ verloschen, was in der Regel etwa zwischen 3 und 18 Monate der Fall ist, suchen sie das Weite. Verliebtheit wird fälschlicherweise als Liebe interpretiert. Verliebtheit gleicht jedoch einem hormonellen Ausnahmezustand. Unter anderen ist hier das Hormon Dopamin beteiligt. Betroffene wollen diesen Zustand, der einem „High“ gleicht, aufrechterhalten. Die genannten sexuellen Süchte können sich auch auf homosexuelle Männer beziehen.

Sexualtherapie in Wien und Niederösterreich

Wann spricht man von Sexsucht

Man spricht von sexueller Sucht ist, wenn für die betroffene Person ein Leidensdruck besteht. Anzeichen und Auswirkungen:

  • Vernachlässigung von Interessen (Freundschaften, Hobbys, Arbeit)
  • Ständiges Gedankenkreisen über die sexuelle Befriedigung
  • Konzentrationsprobleme
  • Schwitzen, Nervosität, Aggression, depressive Verstimmung, schlechter Schlaf
  • Schuldgefühle, Scham
  • Der Versuch die Sucht zu beenden misslingt
  • Durch die exzessive Selbstbefriedigung kann es zu Rötungen, Entzündungen, Wucherungen und dadurch Schmerzen am Genital kommen

Auslöser für eine Sexsucht kann sein:

  • Eine Mehrfachsüchtigkeit, zu stoffgebundenen Süchten wie Alkohol oder Drogen, oder auch zu stoffungebundenen Süchten wie Bulimie oder Spielsucht.
  • Die Sexsucht kann sich aus Langeweile oder Einsamkeit heraus entwickeln.
  • Stress und Überlastung zählt zu den häufigsten Auslösern. Hier wird Sex vordergründig zur Entspannung, zum Abschalten oder zur Belohnung eingesetzt.
  • Schwierige Lebensphasen, wie Trennung, Arbeitsplatzverlust oder Einsamkeit können durch Sex kompensiert werden. Ebenso können negative Gefühle, wie Ärger oder Kränkung oder eine erlittene Niederlage eine „sexuelle Gier“ auslösen.
  • Viele Männer „rutschen“ schleichend im Jugendalter in die sexuelle Süchtigkeit, da sie erste sexuelle Erfahrungen mit dem Internet machen.

„Pornographie ist für die Sexualität das, was Mc Donalds für das Essen ist. Eine künstliche und verkümmerte Form des wirklichen Geschehens.“

Gail Dines

Sexsucht (Hypersexualität) bei Frauen

Bei Frauen verhält es sich ähnlich wie bei Männern. Sexsucht kann sich durch exzessive Selbstbefriedigung zeigen mit oder ohne pornografisches Material. Sehr oft kommt es zu realen Kontakten. Zum Unterschied bei männlichen Personen, suchen Frauen hier nicht das schnelle Loswerden sexueller Energie, sondern viel eher handelt es sich hier um eine Form von Bestätigung und Anerkennung. Viele Frauen generieren durch das sexuelle Abenteuer ihren Selbstwert. Zudem kann es sein, dass weibliche betroffene Personen eine Form von Nähe erleben, die es sonst in ihren Leben nicht gibt. Was jedoch beide Geschlechter mit Sexsucht gemeinsam haben, ist, dass sie trotz intensiver körperlicher Nähe beim Sex, nicht wirklich emotionale Nähe zulassen können.

Ziel der Therapie

Die Therapie verfolgt den Ansatz der Suchttherapie und ebenso das Ziel einer gesunden und genussvollen partnerschaftlichen Sexualität. Umso früher mit der Therapie begonnen wird, desto einfacher ist der Weg in eine gesunde Sexualität.

Es geht um Änderung der Verhaltensweisen, um Selbstreflexion, um Biografie Arbeit, was schließlich zu Einsichten, Änderungen und Integration führen wird.

Die Therapie wird von sexualtherapeutischen Übungen (Sensate Fokus) begleitet, die zuhause mit der PartnerIn und/oder selbst durchgeführt werden. Gegebenenfalls werden auch PartnerInnen der Therapie hinzugezogen.

Psychotherapie Brückelmayer

Psychotherapie – Sexualtherapie – Paartherapie