Depression – Therapie, Symptome und Arten
Depression lat.: deprimere= herunter‑, niederdrücken
Lust- und Freudlosigkeit, eine tiefe Traurigkeit, Verlust von Freude und Interessen und erhöhte Ermüdbarkeit können Zeichen einer Depression sein. In schlimmeren Fällen können sich diese Symptome bis hin zu Schlaflosigkeit, völliger Antriebslosigkeit, Appetitverlust, Gefühle von Nutzlosigkeit und Schuld sowie Verlust des Selbstwertgefühls steigern. In schweren Fällen besteht ein hohes Suizidrisiko.
Auch die Symptome von Burn-out fallen zuweilen in die Kategorie der Depressionen. Erst ab 2022 soll Burn-out als eigene Krankheit mit einem spezifischen Code im ICD11 verankert werden.
Zunächst können Depressionen einen Schutzmechanismus darstellen. Die Seele entwickelt eine Art Todstellreflex, wie wir ihn aus der Tierwelt kennen. Wenn wir uns überfordert fühlen, gezwungen sind Entscheidungen tiefgreifende zu treffen, wenn etwas Schlimmes passiert, kann es notwendig sein, vorübergehend auf Durchzug zu stellen. Wir entwickeln depressive Züge, um uns zu schützen.
„Die Trauer kommt und geht ganz ohne Grund und angefüllt ist man mit nichts mehr als Leere. Man ist nicht krank und auch nicht gesund. Es ist als ob der Seele unwohl wäre.“ (Erich Kästner)
Wie sieht eine Therapie gegen Depressionen aus?
Depressionen Symptome
Schlafstörungen, Traurigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Lustlosigkeit, Libidoverlust, niedergeschlagen sein, Enge‑, Druck- und Schweregefühl im Kopf, übertriebene Besorgnis, Obstipation, Morgentief, unangemessene Schuldgefühle, …
Eine sogenannte „larvierte Depression“ drückt sich wie folgt aus:
In Form von Kopfschmerzen und Schwindel bzw. Herz-Kreislaufproblemen, Herzstechen, Herzjagen, Herzstolpern, Atembeschwerden, Magen- Darmbeschwerden, Zyklusstörungen, Reizblase, Bauchschmerzen, Völlegefühl, Kopf- und Gliederschmerzen, Burn-out Symptome usw.
Sonderformen der Depression können sein:
Altersdepression, postpartale Depression, saisonale Depression (Herbst-Winter-Depression), Depression im Rahmen schwerer/chronischer somatischer Erkrankungen (z.B. post-Infarkt, Post-Stroke, Parkinson-Depression), bipolare Depression.
Was geschieht in einer Therapie gegen Depressionen?
Was hilft bei Depressionen?
- Neue Perspektiven schaffen
- Geduld und Akzeptanz schaffen
- Aktivitäten und Erlebnisaktivierung
- Ziele und Hindernisse besprechen
- Schlafstörungen erfolgreich bewältigen durch Bewegung und/oder Entspannung
- Aufmerksamkeit aufs Hier und Jetzt lenken
- Gegebenenfalls Medikamentöse Therapie
- Positives Erleben fördern
- Negativen Gedanken durch positive Gedanken ersetzen
- Tagesstruktur schaffen
- Sich selbst Gutes tun
Wie entsteht eine Depression?
Biologisches Erklärungsmodell
Angehörige von depressiven Menschen, so zeigen Studien aus der Familien- und Zwillingsforschung, haben ein doppelt so hohes Erkrankungsrisiko als Menschen ohne betroffene Erkrankte.
Depression spricht dafür, eine erhöhte Konzentration des Hormons Kortisol im Blut zu haben. Depression entsteht sozusagen als Reaktion auf chronischen Stress. Bei chronischen Stress wird Kortisol ausgeschüttet. Bei dauerhaft gestressten kann der Körper das Kortisol nicht mehr schnell abbauen. Dies beeinträchtigt andere Rezeptoren im Gehirn, die für Ausschüttung von Seratonin („Glückshormon“) verantwortlich sind. Die Amygdala, ein Bereich im Gehirn ist bei der Depression stark aktiviert. Dadurch werden negative Gefühle verstärkt und auch leichter ausgelöst.
Ob die Veränderungen im Gehirn eine Folge der Depression sind oder die Ursache, ist bislang noch nicht belegt. Eine Therapie gegen Depressionen wirkt auf jeden Fall positiv auf die verantwortlichen Gehirnareale, was bildgebende Verfahren belegen.
Psychologische und soziale Erklärungsansätze
Es Betroffenen kann man davon ausgehen, dass sie in der Kindheit und Jugend negative Lebenserfahrungen gemacht haben. Diese Erfahrungen führen zu negativen Grundüberzeugungen, die die Wahrnehmung dieser Menschen prägt.
Die negative Sicht gilt sich selbst, der Umwelt und der Zukunft. In der Therapie gegen Depressionen werden Sie nach und nach wieder lernen die Welt von einem positiven Blickwinkel zu betrachten und Kraft schöpfen um wieder ihre Ressourcen zu aktivieren und wieder lernen „zu wollen“.
Medikamentöse Therapie
Manchmal kann es in einer Therapie gegen Depressionen sinnvoll sein, vorübergehen ein Antidepressivum einzunehmen, um mit dem Mangel an Botenstoffen besser klarzukommen. Dazu werde ich Ihnen möglicherweise raten, einen Facharzt aufzusuchen.
Wenn Sie sich in den ein oder anderen genannten Punkten wiederfinden, zögern Sie nicht und holen sich Hilfe. Eine Therapie gegen Ihre Depression verhindert, dass sich die depressive Symptomatik manifestiert und anstelle von Traurigkeit rückt wieder mehr Lebensfreude. Therapie gegen Depression biete ich in der Praxis Wien, St. Pölten und Kapelln an.