Sexualtherapie für Frauen
Sexuelle Gesundheit wird definiert als körperliches, emotionales, psychisches und soziales Wohlbefinden. Für viele Frauen ist sexuelle Gesundheit keine Selbstverständlichkeit. Viele Frauen leiden unter Verletzung ihrer sexuellen Selbstbestimmung oder sexuell übertragbaren Infektionen. Zudem leidet eine Vielzahl von Frauen und Mädchen unter Problemen der sexuellen Funktion, an sexuellen Identität- und Reifungsstörungen oder sonstigen Problematiken in Zusammenhang mit Sexualität. Im Rahmen der Behandlung ist allenfalls eine differenzialdiagnostische Abklärung wichtig. Manchmal kann die Symptomatik durch einen medizinischen Krankheitsfaktor oder eine andere psychische Erkrankung erklärt werden.
„Die Genitalien sind der Resonanzboden des Gehirns.“
Arthur Schopenhauer
Einflüsse, die das sexuelle Empfinden von Frauen behindern können
Unter sexuellen Funktionsstörungen versteht man ein sexuelles Problem, das in der Mehrzahl sexueller Kontakte auftritt und seit mindestens einem halben Jahr besteht. Dazu besteht ein Leidensdruck und/oder interpersonelle Probleme.
Die häufigsten sexuellen Funktionsstörungen bei einer Frau:
- Geringes sexuelles Verlangen und niedrige sexuelle Erregung, mangelnde Lubrikation
- Schwierigkeiten zum Orgasmus zu kommen, Orgasmus wird zu wenig intensiv oder nicht lustvoll erlebt
- Schmerzen beim Sex oder Verkrampfung, sodass das Eindringen des Penis unmöglich ist
- Fehlendes Vergnügen beim Sex
Geschlechtsidentität bezeichnet die subjektive Zugehörigkeit zu einem Geschlecht und die Übereinstimmung damit. Geschlechtsidentität kann männlich, weiblich oder auch ganz anders (z.B. dazwischen oder zweigeschlechtlich) erlebt werden. Es gibt aber auch Personen, die von sich sagen, dass sie keine Geschlechtsidentität erleben.
Dazu gehören:
- Transsexualität
- Homosexualität
- Asexualität (fehlendes oder ein nicht vorhandenes Verlangen bzw. Interesse an Sexualität – nicht gleichbedeutend mit sexueller Abstinenz!)
- Geschlechterdysphorie (Unzufriedenheit bezüglich der Nichtübereinstimmung des körperlichen mit dem seelischen Geschlecht)
- Unerfüllter Kinderwunsch
- Eingebildete Schwangerschaft oder negierte Schwangerschaft, Schwangerschaftsabbruch, späte oder sehr frühe Schwangerschaft
- Postpartale Depression (Traurigkeit, Erschöpfung, Ängste, Appetit- und Schlafstörungen im 1. Jahr nach der Geburt)
- Sexualität im Alter
- Sexualität bei Erkrankung oder Behinderung
- Gewalt in der Partnerschaft
- Genitalverstümmelung
- Sexuellen Missbrauch
- Klimakterium, Climacterium praecox (vorzeitige Wechseljahre)
So verläuft eine Sexualtherapie bei Frauen
In einer vertrauensvollen Atmosphäre werden Sie die Möglichkeit haben ungezwungen über Ihre sexuellen Probleme und dem damit verbundenen Leidensdruck mit mir zu sprechen.
Zunächst schildern Sie mir in einem Erstgespräch von Ihrem Problem oder Anliegen. Anschließend werden wir ein realistisches Therapieziel festlegen.
Gemeinsam erstellen wir einen Therapieplan, wo ich Ihnen Möglichkeiten erläutere, wie Sie ihr gewünschtes Ziel erreichen können.
Es erfolgt eine gründliche Exploration Ihres Problems hinsichtlich Häufigkeit, Intensität, erstmaliges Auftreten usw.
In den darauffolgenden Sitzungen wird eine sorgfältige Sexualanamnese durchgeführt. Einen großen Teil nimmt die Biografiearbeit ein, nämlich die Entwicklung ihrer Sexualität in der Lebensspanne. Hier geht es sozusagen um die Entwicklung Ihrer sexuellen Identität, die zunächst durch ihre Erfahrungen innerhalb der Familie und infolge durch alle weiteren Erfahrungen mit all ihren Partnern bzw. Partnerinnen entstanden ist.
Im Rahmen der Sexualtherapie wende ich weiter ein Programm nach Masters & Johnson an. Dieses bildet das Kernstück meiner sexualtherapeutischen Arbeit.
Es bedeutet, dass, insofern Sie sich in einer Partnerschaft befinden, entsprechende Übungen zuhause mit dem Partner oder der Partnerin durchgeführt wird. Gegebenenfalls wird die Partnerin/der Partner der Therapie hinzugezogen.