Sexualtherapie für Männer
„Die Genitalien sind der Resonanzboden des Gehirns.“
Arthur Schopenhauer
Ein weiterer Mythos besagt, dass die männliche Sexualität im Gegensatz zur weiblichen Sexualität, weitaus einfacher und problemloser zu sein hat.
Einflüsse, die das sexuelle Empfinden von Männern behindern können
Unter sexuellen Funktionsstörungen versteht man ein sexuelles Problem, das in der Mehrzahl sexueller Kontakte auftritt und seit mindestens einem halben Jahr besteht. Dazu besteht ein Leidensdruck und/oder interpersonelle Probleme.
Die häufigsten sexuellen Funktionsstörungen beim Mann:
- Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen
- Gesteigertes sexuelles Verlangen (Sexsucht, Pornographiesucht, Bordellsucht)
- Erektile Dysfunktion (Erektionsstörung)
- Sexuelle Aversion und mangelnde Befriedigung
- Ejaculatio precox (früher Samenerguss)
- Verzögerter oder ausbleibender Orgasmus
Geschlechtsidentität bezeichnet die subjektive Zugehörigkeit zu einem Geschlecht und die Übereinstimmung damit. Geschlechtsidentität kann männlich, weiblich oder auch ganz anders (z.B. dazwischen oder zweigeschlechtlich) erlebt werden. Es gibt aber auch Personen, die von sich sagen, dass sie keine Geschlechtsidentität erleben.
Dazu gehören:
- Transsexualität
- Transvestitismus
- Homosexualität
- Asexualität (fehlendes oder ein nicht vorhandenes Verlangen Interesse an Sexualität – nicht gleichbedeutend mit sexueller Abstinenz!)
- Geschlechterdysphorie (Unzufriedenheit bezüglich der Nichtübereinstimmung des körperlichem mit dem seelischem Geschlecht)
Die Termini „Sexuelle Abweichung“ oder „Perversion“ unterliegen in ihrer Definition einem ständigen Wandel. D. h., was einmal als „gestört“ angesehen wird, kann durchaus ein anderes Mal als „normal“ angesehen werden.
Eine Störung der Sexualpräferenz liegt dann vor, wenn der Betroffenen einem Leidensdruck unterliegt, wenn er jemand anderen unter Leidensdruck versetzt, verletzt oder dessen Tod herbeiführt. Mitunter zählen hier alle sexuellen Handlungen mit einer nicht einwilligenden Person.
Dazu gehören:
- Fetischismus (Gebrauch von unbelebten Objekten, wie Schuhe oder Wäsche oder die Fixierung auf einen Körperteil, z.B. Fuß-Fetischismus)
- Frotteurismus (sich Reiben an einer nicht einwilligenden Person)
- Fetischistischer Transvestitismus (das Tragen der Kleidung des anderen Geschlechts)
- Exhibitionismus (das zur Schau stellen der eigenen Genitalien)
- Voyeurismus (die Beobachtung einer nichtsahnenden Person, die nackt ist, sich gerade entkleidet oder sexuelle Handlungen ausführt)
- Hebephilie (Präferenz für pubertierende Mädchen und/oder Burschen)
- Sadomasochismus (Lust an Schmerzen und/oder Lust jemand Schmerzen zuzufügen)
- Pädophilie (das sexuelle Interesse gilt prä- oder peripubertären Kindern)
- Zoophilie (Sex mit Tieren)
- Nekrophilie (Sex mit Leichen)
- Dissexualität (sexuelle Selbstbestimmung anderer Menschen wird beeinträchtigt)
- sonstige Störungen der Sexualpräferenz (Uro- oder Koprophilie – sexuelle Praktiken mit Urin und Kot, Objektophilie …)
- Hypersexuelle Störung (die Zeit, die mit wiederkehrenden sexuellen Fantasien, sexuellem Verlangen oder sexuellen Verhaltensweisen aufgebracht wird und andere nichtsexuelle Aktivitäten beeinträchtigt)
- unerfüllter Kinderwunsch
- Sexualität im Alter
- Sexualität bei Erkrankung oder Behinderung
- Gewalt in der Partnerschaft
- Risikofaktoren wie Hyperlipidemie, Bluthochdruck, Diabetes oder Schilddrüsenerkrankungen
So verläuft eine Sexualtherapie bei Männern
In einer vertrauensvollen Atmosphäre werden Sie die Möglichkeit haben ungezwungen über Ihre sexuellen Probleme und dem damit verbundenen Leidensdruck mit mir zu sprechen.
Zunächst schildern Sie mir in einem Erstgespräch von Ihrem Problem oder Anliegen. Anschließend werden wir ein realistisches Therapieziel festlegen.
Gemeinsam erstellen wir einen Therapieplan, wo ich Ihnen Möglichkeiten erläutere, wie Sie ihr gewünschtes Ziel erreichen können.
Es erfolgt eine gründliche Exploration Ihres Problems hinsichtlich Häufigkeit, Intensität, erstmaliges Auftreten usw.
In den darauffolgenden Sitzungen wird eine sorgfältige Sexualanamnese durchgeführt. Einen großen Teil nimmt die Biografiearbeit ein, nämlich die Entwicklung ihrer Sexualität in der Lebensspanne. Hier geht es sozusagen um die Entwicklung Ihrer sexuellen Identität, die zunächst durch ihre Erfahrungen innerhalb der Familie und infolge durch alle weiteren Erfahrungen mit all ihren Partnern bzw. Partnerinnen entstanden ist.
Im Rahmen der Sexualtherapie wende ich weiter ein Programm nach Masters & Johnson an. Dieses bildet das Kernstück meiner sexualtherapeutischen Arbeit.
Es bedeutet, dass, insofern Sie sich in einer Partnerschaft befinden, entsprechende Übungen zuhause mit dem Partner oder der Partnerin durchgeführt wird. Gegebenenfalls wird die Partnerin/der Partner der Therapie hinzugezogen.